2022-04-16

Dry Needling – Geheimwaffe gegen myofasziale Triggerpunkte

Kennen Sie Triggerpunkte?
Diese garstigen kleinen, lokal begrenzten – aber immer schmerzhaften - Stellen in Muskeln oder Faszien machen uns oft das Leben recht schwer. Versteckt, tief im Gewebe, sind sie von außen unsichtbar. Manchmal lassen sie sich ertasten. Dann finden wir im Gewebe winzige Knoten.
 
Aber was sind Triggerpunkte? Es handelt sich um winzige Faserteile eines Muskels, die dauerhaft verkrampft sind. Dadurch wird der Stoffwechsel an dieser Stelle gestört und der Teil der Muskelfaser verkürzt. Die Folge ist eine schlechtere Blutversorgung im Gebiet und fehlender Sauerstoff. 
Ein Notfall für den Körper - das Nervensystem meldet uns jetzt Schmerz.

Wo gibt es Triggerpunkte? Generell sind Triggerpunkte überall am Körper zu finden. Beispiele aus dem Schulter-Nacken-Bereich oder den unteren Rücken sind wohl fast allen Lesern bekannt. 
Unbehandelt und über einen langen Zeitraum bestehend können sie chronische Schmerzen – auch in anderen Körperregionen - auslösen.

Ursachen für die Entstehung von Triggerpunkten gibt es viele: Überlastungen der Muskulatur, Zwangshaltungen, ungewohnte Tätigkeiten, psychischen Stress und vielleicht sogar Ernährungsfehler. Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien forscht zu diesem Thema.

Wie beseitige ich nun Triggerpunkte? Erste Hilfe leistet häufig eine Wärmeanwendung, ein warmes Bad, ein Wärmekissen oder eine Rotlichtlampe. Mit Manueller Therapie, mobilisierenden Faszientechniken, Schröpfen oder Gittertapes versuchen wir in der Therapie diese Unruhestifter zu beseitigen. Häufig brauchen sie eine „feste Hand“, eine intensive Zuwendung, bevor sie das Feld räumen. 

Egal welchen Lösungsweg wir nutzen - unser Ziel ist die Wiederherstellung der regulären Durchblutung im Gebiet, die Lösung von Faszien-Verklebungen und die Beseitigung des Muskelkrampfes.

Welche Vorteile bietet das Dry Needling, diese neue Therapiemöglichkeit in der Praxis Theramedica? 
Vorweg darf ich Ihnen verraten, dass myofasziale Triggerpunkte auch nach Jahren noch heilbar sind. Dabei ist Dry Needling eine sehr gute und wirksame Ergänzung zur manuellen Triggerpunkt-Therapie. Wir nutzen für dieses Therapieverfahren sterile Einweg-Akkupunkturnadeln, um direkt im Muskel den Triggerpunkt aufzulösen. Eine dünne Nadel wird in den Triggerpunkt gestochen, um die Verkrampfung zu lösen und die Entzündungsreaktion zu beenden. 
Es handelt sich jedoch nicht um Akkupunktur im herkömmlichen Sinn.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten für Dry Needling sind zum Beispiel Narbenschmerzen, Weichteilschmerzen, Tendinopathien und Muskelverspannungen.

Gibt es Nebenwirkungen? Wichtig für die Anwendung von Dry Needling ist eine genaue Kenntnis vom Muskelverlauf, den benachbarten Strukturen und der Lage von Nerven und Blutgefäßen. Das sind elementare Eckpunkte der Weiterbildung. Dann ist Dry Needling eine schonende Therapietechnik. Die häufigsten Nebenwirkungen sind kleine lokale Hämatome am Ort der Behandlung, sowie ein muskelkaterähnliches Gefühl an der behandelten Stelle, welches einige Tage andauern kann.

Ist Dry Needling für Jeden geeignet? Es gibt beim Dry Needling – wie auch bei allen anderen Therapieverfahren – Kontraindikationen. Gründe oder Personengruppen, bei denen dieses Therapieverfahren nicht oder nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen angewandt werden darf. Als erstes Beispiel würden wir hier die Behandlung von Kindern nennen. Auch akute Infektionen oder Blut-Gerinnungsstörungen beim Patienten schließen eine Therapie mit Dry Needling aus.

Wird Dry Needling von der Krankenkasse bezahlt? Dry Needling ist ein Therapieverfahren, welches von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt wird. Für die Kostenerstattung bei der privaten Krankenversicherung ist Ihre Vertragswahl entscheidend.

Ich habe Triggerpunkte. Ist Dry Needling etwas für mich? Pauschal können wir das nicht beantworten. Es bedarf immer einer ausführlichen Anamnese und Befunderhebung, bevor wir ein Therapieverfahren wählen. Gern beraten wir Sie entsprechend.
Vereinbaren Sie gleich einen Termin in der Praxis.

Quelle Foto: AdobeStock